Wenn Arbeiten im Homeoffice nicht möglich ist... wie löst man das?

Heidy Brusse im halbleeren Labor

Arbeitet nach Möglichkeit im Homeoffice. Doch was macht man als Team, wenn das nicht geht? Wie bei unseren Kollegen aus dem Labor in Lochem. Sie führen täglich unzählige (Qualitäts-)Analysen von Produkten und Rohstoffen durch, die wichtigen Input, u. a. für die Formulierung, die Produktionsstandorte, das NIC (Nutrition Innovation Centre) und den Außendienst, darstellen. Und dafür muss das Team im Labor sein, denn sämtliche Analysegeräte befinden sich dort. Wie haben sie das gelöst? Wir fragten Heidy Brusse, die Managerin des Labors.

Wie hast Du das mit Deinem Team organisiert?

„Tja, darüber mussten wir wirklich intensiv nachdenken“, erklärt Heidy. „Wir arbeiten in einem Raum, der unter normalen Umständen schon sehr klein ist, geschweige denn jetzt, wo wir einen Abstand von 1,5 Metern einhalten müssen. Deshalb war bereits schnell klar, dass wir in Schichten arbeiten müssen. Nur so können wir die Vorschriften einhalten und eine Gruppeninfektion vermeiden. Wir haben nun also eine Frühschicht, die bis 13:45 Uhr arbeitet. Danach beginnt um 14:15 Uhr die Spätschicht. Die Mitarbeiter haben eine Woche Frühschicht und in der nächsten Woche Spätschicht.“

Bei der Festlegung der Schichten wurde darauf geachtet, dass die verschiedenen Analysen in beiden Schichten durchgeführt werden können. Im Front Office arbeiten jeweils zwei Kollegen zusammen. Heidy: „Selbstverständlich haben wir auch die Privatsituation berücksichtigt. Die Kollegen mussten es auch zu Hause gut regeln können. Mittlerweile arbeiten wir schon zwei Wochen so.“

Und die Arbeitsübergabe, wie funktioniert die?

„Weil sich die Teams untereinander nicht persönlich treffen, ist die Arbeitsübergabe ein wichtiger Schwerpunkt. Ein Kollege der Frühschicht bleibt etwas länger und sorgt für die Desinfektion aller Oberflächen und Geräte. Und macht eine mündliche Übergabe an einen Kollegen aus der Spätschicht, der etwas früher kommt - selbstverständlich unter Einhaltung des Abstandes von 1,5 Metern. Das sind immer die gleichen Kollegen. Außerdem findet die Übergabe teilweise auch über unsere Gruppen-App statt.“

Und jetzt, nach zwei Wochen... Wie funktioniert es, dieses neue Arbeiten?

„Alle mussten sich daran gewöhnen, doch wir sehen, dass es funktioniert. Glücklicherweise, denn wir müssen es noch eine Weile durchhalten. Ein kleiner Vorteil ist, dass man jetzt tatsächlich mehr Platz zum Arbeiten hat. Aber eines möchte ich vorausschicken: Ich habe Respekt vor meinen Kollegen, wie sie dies gemeinsam angehen und wie es jeder auf seine Weise umsetzt. So hörte ich von einem Kollegen, dass ihm der Schichtdienst jetzt eigentlich ganz gut passt. Wenn er keinen Dienst hat, hat er Zeit, um die Hausaufgabenbetreuung der Kinder zu Hause zu übernehmen. Ein anderer sagte: Jetzt kann ich in der einen Woche morgens mit meiner Frau frühstücken und in der anderen Woche bin ich nachmittags schön zeitig zu Hause und habe dann noch viel Zeit.“

Zum Schluss: Wie erlebst Du diese Zeit?

„Ich finde es inspirierend und schön zu sehen, wie es läuft, wie die beiden Schichten den Kontakt untereinander halten und die Zusammenarbeit gestalten. Und wie sie spontan verschiedene Kommunikationsmittel nutzen. Abgesehen davon ist es tatsächlich sehr intensiv und Vieles ist zu regeln. Ich hoffe vor allem, dass das Team gesund bleibt. Das gilt für alle in unserem Umfeld. Fit bleiben lautet deshalb die Devise. Selbst wohne ich in der Nähe eines Waldes. Deshalb ziehe ich oft die Wanderschuhe an, nehme die Kinder mit und wir gehen los!“